Landrat fordert klare Pläne für RB10 nach monatelangen Störungen im Rheingau

Landrat fordert klare Pläne für RB10 nach monatelangen Störungen im Rheingau
Landrat fordert klare Pläne für RB10 nach monatelangen Störungen im Rheingau

Ein Treffen in Taunusstein hat die anhaltenden Probleme auf der rechtsrheinischen Schiene noch einmal ins Rampenlicht gerückt. Landrat Sandro Zehner hatte angesichts wiederholter Zugausfälle und erheblicher Verspätungen ein Krisengespräch einberufen. An dem Termin nahmen Vertreter der Netzbetreiber, des Verkehrsverbunds, des Zugbetreibers sowie Kommunalpolitiker und Schulgemeinden teil.

Teilnehmer und Anforderungen

Zu dem Gespräch kamen Vertreterinnen und Vertreter von DB InfraGo, dem Zugbetreiber VIAS, dem Rhein-Main-Verkehrsverbund RMV und der Rheingau-Taunus-Verkehrsgesellschaft RTV. Auf kommunaler Seite waren die Bürgermeister von Eltville, Geisenheim und Rüdesheim anwesend. Zudem nahmen Schulleitungen, der Kreiselternbeirat und der Kreisschülerrat teil.

Zehrner betonte nach dem Treffen, dass der Austausch notwendig gewesen sei, weil es „hier nicht nur um Zahlen oder Maßnahmen geht, sondern um Menschen und die Folgen für ihren Alltag“. Er forderte transparente und rechtzeitige Informationen von den Betreibern und kündigte an, die Verantwortung für die Region weiterhin einzufordern, auch wenn der Landkreis formal nicht für den Schienenverkehr zuständig sei.

Ursachen der Störungen und aktuelle Lage

Nach einer kurzzeitigen Besserung nach den Sommerferien verschlechterte sich die Situation seit den Herbstferien erneut. DB InfraGo führte die Störungen vor allem auf umfangreiche Bauarbeiten zurück, mit denen Vorbereitungen für eine geplante Vollsperrung des Streckenabschnitts getroffen wurden. Infolge der Maßnahmen lag die Pünktlichkeit zeitweise bei nur 52 Prozent.

DB InfraGo teilte mit, dass die Häufung der Arbeiten inzwischen beendet sei. In den kommenden Wochen seien überwiegend nächtliche Baustellen vorgesehen, was eine spürbare Entspannung des Betriebs bedeuten sollte. VIAS erklärte, der Personalbestand habe sich verbessert und die Ausbildungsanstrengungen würden greifen. Dadurch lasse sich der reguläre Fahrplan zwischen 05:00 und 22:00 Uhr derzeit vollständig bedienen, Zugausfälle sollten seltener vorkommen.

Vorbereitungen für die mehrmonatige Sperrung

Für den Zeitraum vom 10. Juli bis zum 11. Dezember 2026 ist eine Generalsanierung des rechtsrheinischen Abschnitts von Wiesbaden bis Koblenz geplant. Während dieser Zeit soll der Schienenverkehr vollständig ruhen und durch einen umfassenden Schienenersatzverkehr mit Linienbussen ersetzt werden. DB InfraGo und VIAS verantworten die Planung und stimmen die Anforderungen an den Ersatzverkehr unter anderem mit HessenMobil ab. Es wurden bereits Erkundungsfahrten durchgeführt, um mögliche Buslinienverläufe zu testen. Der Schwerpunkt liegt auf der Organisation des Schülerverkehrs.

Die Ergebnisse der Testfahrten und die konzeptionellen Planungen wollen DB InfraGo und VIAS am 22. Januar 2026 in einem Stakeholdertermin im Rheingau vorstellen. Eingeladen sind unter anderem Bürgermeister und Vertreterinnen und Vertreter der Schulgemeinschaften. Zehner begrüßte den Vorschlag der Bürgermeister, Testfahrten mit Fahrgästen frühzeitig, zum Beispiel in den Osterferien, durchzuführen. Sein Ziel ist es, verlorenes Vertrauen wiederaufzubauen und die verbleibende Zeit für eine sorgfältige Vorbereitung zu nutzen.

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Redaktion Kelkheimer Taunuskurier 4 Artikel
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